PRESSE

Das „Integrative Straßenfest am Mühleplatz“ der Offenen Hilfen im Ermstal ist ein Vorzeigebeispiel für gelebte Inklusion, denn dort begegnen sich wie am Freitag Menschen mit und ohne Handicap in lockerer Atmosphäre und ohne Berührungsängste. Sie reden und tanzen miteinander, lernen sich gegenseitig besser kennen und intensivieren Kontakte. „Wir möchten den Kontakt mit den Bewohnern in lockerer Atmosphäre möglich machen“, sagt Reiner Fritz, Leiter der Offenen Hilfen der Bruderhaus-Diakonie in Dettingen ....

Foto: Mara Sander

Das Mühlefest in Dettingen ist ein Beispiel für gelebte Inklusion.

Dettingen

Gemeinsam feiern

Gemeinsam und ohne Vorurteile fröhlich feiern ist wieder gelungen beim „Integrativen Straßenfest am Mühleplatz“ der Offenen Hilfen im Ermstal.

MARA SANDER

 „D’Alb-Dudler“, eine schwäbische Mundart-Band um Roger Dorn aus St. Johann haben ohne Gage gespielt, weil der Erlös für die Offenen Jugendhilfen zur Verfügung gestellt wird. Dorn hat vor einigen Jahren das erfolgreiche Kinder-Musical „Jana im Land der Schmetterlinge“ für seine Tochter komponiert und setzt Texte zum Nachdenken in Noten um. „Keine Zeit“ ist einer der Titel, der viel Beifall bekam. Der Text handelt davon, dass Kinder oft das Argument von Zeitmangel hören, wenn sie das Bedürfnis nach Nähe haben, aber eben kein zwingender Grund vorhanden ist, und sie später das Argument selbst verwenden können bei den alten Eltern. Eigene Songs von „D‘Alb-Dudler“ und bekannte Ohrwürmer im Wechsel regten zum Tanzen und Mitsingen an.

Und natürlich trug auch das sonnige Wetter zur besten Laune bei. Wobei auch in Jahren mit schlechtem Wetter die Laune immer gut war, aber in diesem Jahr waren es noch mehr Gäste, die diesmal auch länger blieben.

MARA SANDER |

In drei Minuten und zehn Sekunden zu den Sternen

Hoch hinaus wollen die "Alb-Dudler" aus Ohnastetten. Mit ihrem Lied "Sternenflieger" stellen sie sich am Sonntag live dem Votum der SWR-Zuschauer. Gesucht wird: der "Närrische Ohrwurm".

SIMON WAGNER

Die "Alb-Dudler"  nehmen Anlauf zu den Sternen: Live im SWR, mit dem Titel "STERNENFLIEGER" wollen sie am Sonntag den "Närrischen Ohrwurm" abräumen. 

Die Stimmung ist prächtig in Ofterdingen. Draußen scheint die Wintersonne, drinnen, im zum Proberaum umfunktionierten Musikgeschäft, wird gewitzelt. Dem eloquenten Geschnatter am Samstagnachmittag zum Trotz, findet allmählich jeder Stecker in die richtige Buchse, Gitarren werden umgeschnallt, "one-two" dröhnt es aus den Boxen, als die Mikrofone den Test bestehen:

Die Probe der "Alb-Dudler" beginnt. Für die fünfköpfige Gruppe um den Ohnastetter Frontmann Roger Dorn, ist es die letzte Übungseinheit vor ihrem großen Auftritt. Können sie hier in Ofterdingen noch ganz entspannt herumalbern, werden am Sonntag in der Singener Stadthalle 1000 Augenpaare und etliche Kameras auf sie gerichtet sein. Dann gilt es zu überzeugen: In handgestoppten drei Minuten und zehn Sekunden. So lange währt ihr neuestes Lied "Sternenflieger". Mit ihm treten die "Alb-Dudler" zum Finale des SWR-Wettbewerbs "Närrischer Ohrwurm" an - mit ihm versuchen sie sich live, landesweit und langfristig in den Gehörgängen festzusetzen. Welcher Band von den insgesamt 14 das am besten gelingt und wer den Titel abräumen wird, entscheiden die Fernsehzuschauer per Telefon.

Wie die "Alb-Dudler" haben sich alle Finalisten unter 60 Bewerbern aus Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und dem Saarland per Juryentscheid für die Endrunde qualifiziert. Allesamt Hobbymusiker mit Ambitionen und mit handgemachten Songs im Gepäck.

Ebenso einen wie ihn die "Alb-Dudler" ins Rennen schicken. Verantwortlich für den melodischen und eingängigen "Sternenflieger" zeichnet Roger Dorn. Seines Zeichens ist der 59-jährige Zahntechniker aus Ohnastetten, doch seit Jahrzehnten ist er besser bekannt als Vollblutmusiker und Komponist ("Roger und Company", "Point"). Unter anderem arbeitete er schon mit Jürgen Drews, Bernhard Brink oder den Ballermännern zusammen. Er weiß also wie es geht und das nicht erst seit dem er einst zur Karnevalszeit in Köln war. Dort hieß es: "Dat is et jrößte wat et jitt!"

Sein schwäbischer Ehrgeiz war geweckt, aus seinen Händen flossen nun neben Mundartfolk im Stile eines Wolle Kriwanek auch Gute Laune-Kracher auf gut Schwäbisch: "Er schreibt seit vielen Jahren gnadenlos gute Sachen", lobt Gitarrist Peter. In seine Stimme mischt sich eine gar nicht mal so kleine Spur Bewunderung.

Nicht nur wegen des kollegialen Schulterklopfens: Roger Dorn weiß eine "saugeile Truppe" um sich herum. Die Musiker fahren sonst Lkw's, verkaufen Instrumente, genießen den Ruhestand oder lehren wie Roger Dorns Frau Karin an der St. Johanner Musikschule. Alle Hobbymusiker vereint fundierte Instrumentenkunde, der Spaß an der Freude und der Hang sich selbst nicht allzu ernst zu nehmen.

Ihre Teilnahme am "Närrischen Ohrwurm" nehmen sie trotzdem nicht auf die leichte Schulter. An den Titel glauben sie aber nicht so recht. Nicht etwa wegen ihres Songs ("Wir haben wieder den besten"), sondern weil die Fangruppen der Konkurrenz wieder stärker besetzt sein dürften. Bei ihren bislang vier Finalteilnahmen sprang am Ende ein Platz im oberen Mittelfeld heraus. Wenn es diesmal aufs Treppchen reichen würde, wäre Roger Dorn schon sehr zufrieden.

Den Grundstein dafür legen sie am Sonntag in jenen drei Minuten und zehn Sekunden. Damit alles auf den Punkt sitzt, feilen die "Alb-Dudler" in Ofterdingen bis zuletzt an ihrem Song. Das launige Geschnatter weicht konzentrierter Probenarbeit. Nächste Station: Singen. Und dann? Abflug zu den Sternen!

Die Abstimmung

Den "Närrischer Ohrwurm " gibt es am Sonntag im Dritten zu hören und zu sehen. Zwischen 16 und 18 Uhr überträgt der SWR live aus der Singener Stadthalle. Moderiert durch Sonja Faber-Schrecklein, haben die Zuschauer während der Live-Schalte die Gelegenheit, ihren persönlichen Ohrwurm per Telefonabstimmung zu küren. Die jeweiligen Rufnummern werden während der Sendung bekannt gegeben. Lokalpatrioten mit Telefonanschluss sollten rechtzeitig einschalten: Die St. Johanner "Alb-Dudler" gehen mit der Startnummer eins ins Rennen.

SWP

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